An dem schmalen, gebräunten Stahlbogen mit Tragering befindet sich die gewachste Hanfsehne. Der Bogen ist im unteren Teil der zweigeteilten Säule durchgesteckt und mit einer Strickverankerung befestigt. Die gebauchte Säule wurde mit einem französischen Schaft versehen. Angelehnt an die Schaftentwicklung der Feuerwaffen veränderte man seit dem 16. Jahrhundert auch die Form der Armbrüste und übernahm den Kolben. Die wie bei einem Gewehrkolben ausgearbeiteten Wangen sollten das Anschlagen der Waffe erleichtern. Zwischen dem unteren und dem aufgeschraubten Teil der Säule ist je eine verbeinte, polierte Bolzenauflage mit vertiefter Gleitrille eingelassen. Sie diente der Aufnahme und Führung des Bolzens. Dahinter ist die Nuss aus Eisen eingefügt, die durch den Abzugsbügel betätigt wurde. Als Visiereinrichtung befinden sich auf der Säule ein Korn aus Elfenbein und eine klappbare Kimme aus Eisen. Das Kolbenende markiert eine aufgeschraubte eiserne Kappe. Zur Aufnahme von Zubehör, wie Bolzenspitzen, wurde ein kleiner Kasten eingearbeitet. Als herausragende Jagdwaffen verzierte man die Armbrüste besonders kunstvoll. Auch diese Waffe besitzt auf dem Schaft überaus reichliche Holzintarsien sowie gravierte Bein- und Perlmutteinlagen. Fabelwesen, die an Drachen oder Delphine erinnern, aber ebenso Blüten und kleinere Ornamente sind über die Flächen verteilt eingelegt. 22 kreisrunde und ovale Perlmuttmedaillons zeigen eingravierte Burgdarstellungen, die an der Säulenunterseite durch den Gebrauch abgeschliffen sind. Auf der oberen Säule ist die immer wieder dargestellte Burg auf zwei Hügeln in Bein gestochen. Sie wird links von den Initialen CZ und rechts von der Jahreszahl 1679, die als Datierung dient, gesäumt.